Umweltstation UWS
Stadt
Zellerau/ Würzburg
Bauzeit
2016-2019
Baukosten
4,6 Mio €
Geschossfläche
616 m²
Architekt/ Entwurf
Balda Architekten, Fürstenfeldbruck
Bauherr
Stadtreiniger Würzburg
PROJEKTBESCHRIEB
Der zweigeschossige, ovale Neubau der Stadtreiniger liegt an einem Hang und kann so ebenerdig an den Landschaftspark anknüpfen. Das in den Hang eingelassene Erdgeschoss, das im Grundriss amöbenförmig daherkommt, dient als Haupteingang und Ausstellungsfläche.
Über eine gewendelte Treppe gelangt man in das erste Obergeschoss, wo sich Büros, Seminarräume und ein Vortragsraum befinden.
Ein großes Oberlicht über dem Treppenkern bringt Tageslicht ins Innere.
Nach außen wirkt der Bau, vor allem von der Bastionsebene aus, wie ein eingeschossiger Pavillon.
Die filigranen Rundhölzer aus unbehandelter Lärche, die den balkonartigen Umgang fassen, sollen den Eindruck eines leichten Baukörpers noch unterstützen.
Was aber macht die aus Beton und Glas errichtete Umweltstation nun besonders nachhaltig oder umweltfreundlich?
Äußerlich lässt sich kaum etwas erkennen – der eigentliche Kniff liegt in der Konstruktion.
In Zusammenarbeit mit der TU Cottbus und dem Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem 75 Prozent der rund 1.400 Tonnen verbauten Betons aus Recyclingmaterial hergestellt werden konnten.
Recyclingbeton bei einem öffentlichen Gebäude in Bayern – ein Novum.
Genutzt wurden dabei unter anderem Reste der abgebrochenen Würzburger Autobahnbrücke.
Zudem wurde weitestgehend auf Verbundwerkstoffe verzichtet, sodass die Baustoffe rezyklierbar sind.
Eine Eisspeicherheizung – ein kombiniertes Heiz-Kühlsystem – und Photovoltaik auf dem Dach sorgen für gutes Klima und Strom.
Schließlich wollen die Stadtreiniger nicht nur inhaltlich, sondern schon beim Gebäude selbst für Umweltbewusstsein werben.
Fotos: Stefan Meyer Architekturfotografie, Berlin
Link zum Artikel im Deutschen Architektenblatt:
https://www.dabonline.de/2020/12/28/rc-beton-recycling-bauschutt-baustoff-umweltstation-wuerzburg/